AtterWiki Flurnamen Projekt 2013

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Das Team der Flurnamenerhebung
v.l.n.r.: Nicole Uphues, Anna Pichler, Klaus Palmetshofer, Silvia Altenhofer,
Bruno Gritzky, Elfriede Mandl, Johann Rauchenzauner, Johann Eicher,
Franz Hauser und Stefanie Dolzer (nicht im Bild) 

 

Flurnamen-Erhebung rettet altes Wissen in den 13 REGATTA-Gemeinden
www.atterwiki.at

Als Flurnamen werden die jahrhundertealten Namen von Wiesen, Weiden, Äckern, Auen, Wegen  und Wäldern bezeichnet, die von Generation zu Generation – zumeist nur mündlich – überliefert wurden. Flurnamen sind entstanden, um die Orientierung in der Landschaft zu erleichtern, die einzelnen Objekte zu differenzieren. Die Charakteristika gewisser Orte wurden sehr gut von unseren Vorfahren unterschieden und beschrieben.
Dieses Kulturwissen ist bei uns in Gefahr in Vergessenheit zu geraten. Häufig wissen nur mehr ältere und  bäuerliche Personen diese Namen und ihre Bedeutung. Andere Länder haben den kulturellen Wert der Flurnamen schon längst erkannt. In der Schweiz sind die Flurnamen Staatssache und schon längst vollständig dokumentiert, in Vorarlberg sind sie zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt worden.

Die Gemeinde Berg im Attergau hat dank des Einsatzes von Konsulent Hans Eicher den Großteil bereits erhoben. „Dies war ein mühsamer Prozess, der vor Jahren über Initiative vom Heimatverein Attergau eingeleitet wurde“, erzählt Eicher.
„Es ist allerhöchste Zeit, dass wir die Flurnamen möglichst vollständig und mit engagierten Personen aus der Region erheben und dokumentieren. Denn dies ist Wissen, das ansonsten für immer verloren geht“, meint AtterWiki-Obmann Franz Hauser.

In den 13 Gemeinden der Region Attersee-Attergau, die sich bei diesem Projekt beteiligen, werden die Flurnamen nun auf Initiative des Vereins AtterWiki und unter Koordination des LEADER-Vereines REGATTA möglichst umfassend erhoben. Die Personen, welche die Flurnamen-Erhebung 2013 in den einzelnen Gemeinden durchführen, werden die Flurnamen bis zum Herbst in Orthofotos und Tabellen eintragen. Im Rahmen dieser Arbeit sollen auch einzelne Kleindenkmäler und Kapellen mit Fotos dokumentiert werden.
„Wir sind auf die Zusammenarbeit mit den Ortsbauernschaften angewiesen“, meint Leo Gander von der REGATTA. So wird im Herbst sämtliches erarbeitetes Material den jeweiligen Ortsbauernschaften zur Kontrolle und Ergänzung vorgelegt. Erst dann beginnt der Abgleich mit bereits vorhandenem Material und die digitale Eintragung in die DORIS-Karte des Landes. „Damit sind wir wieder einmal die ersten im Land, welche die Flurnamen-Erhebung als Region durchführen“, meint REGATTA-Obmann Johann Reiter mit sichtlichem Stolz.
„Großteils sind die Leute sehr froh, dass die Flurnamen erhoben werden und es gibt viel Unterstützung. Aber ich bin auch schon als vermeintliche „AMA-Kontrolleurin“ verjagt worden oder als vermeintliche „Bibelforscherin“ sehr unfreundlich empfangen worden“, berichtet Anna Pichler aus St. Georgen. Dennoch ist sie mit viel Leidenschaft bei der Flurnamenerhebung in Straß unterwegs.
„Wir sind über jede Mitarbeit an diesem ehrgeizigen Projekt froh“, wünscht sich AtterWiki-Obmann Hauser die Mithilfe von Laien und Experten zu diesem Thema.

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Beispielhaft DORIS-Bild der Marktgemeinde Seewalchen, einsehbar unter :
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